Das Herz für Isis entdeckt
Gabi Krome und Bernd Jasmund haben Isländer-Hobbyzucht

Jetzt wird gekrault

Foto: Lass
Text: NEUE WESTFÄLISCHE Oerlinghausen-Leopoldshöhe,  24. Juli 2001

Leopoldshöhe (cla). Wenn Gabi Krome Hetjar, den Wallach, reitet, dann ist Hrifla, die Stute, sauer. Die Isländer-Lady will selbst gern rennen. Und je mehr sie dabei rangenommen wird, desto motivierter ist sie, erzählt ihre Reiterin, die die Missachtung der Stute erdulden muss, wenn sie sich für den Wallach entscheidet. Leistungsbereit seien die Pferde, sagt ihr Mann Bernd Jasmund. "Wenn wir sie rufen, denn springen sie uns fast ins Halfter."

Vor fünf Jahren haben Krome und Jasrnund, die mitten im Grün leben, ihre Hobby-Zucht zunächst mit zwei Isländern begonnen. "Wir haben immer grasfressende Vierbeiner rund ums Haus gehabt", erzählt Gabi Krome. "Damals wollten wir nicht mehr ausschließlich Nutztiere halten." Inzwischen besitzt das Ehepaar acht eigene und fünf Pensionspferde. Angefangen hat das Interesse mit einem Fernsehbericht. Dabei hatten beide zuvor nie etwas mit Pferden zu tun. Aber die Robustheit der Tiere, ihre Unterbringung in einem offenen Stall, ihre Haltung in der Herde und ihr Tölt, eine besonders bequeme Gangart, überzeugten sie. Und Platz gab es genug.

Die heute 50-jährige Krome und der 54-jähriger Jasmund beichten einen Schnupperkursus auf einem lslandpferdehof, informierten sich bei Fachleuten und Vereinen wie dem lippischen lslandpferde-Zuchtverein (IPZV). "Wir haben einen Kursus nach dem anderen besucht," erinnern sie sich. "Vor unserem Kauf waren wir schon so vertraut mit den Tieren, dass wir wussten was wir taten", so Jasmund.

Weidehaltung, Weidepflege, Longenführung, Freiheitsdressur, Futter, mögliche Krankheiten - Isländer sind zwar robust, verlangen aber wie jedes Tier nach einer artgerechten Haltung und einem vertrauensvollen Umgang. Und weil dies für Krome und Jasmund das Wichtigste ist, bilden sie sich auch heute noch weiter fort, nehmen Reitstunden und besuchen Ausbildungskurse.

Außerdem ermöglichen sie zwei Kindergruppen auf dem Hof, Erfahrungen mit den Tieren zu sammeln. Und Erwachsene können mit einem persönlich auf sie zugeschnittenen Mehr-Schritte-Programm die Angst vor den Pferden besiegen lernen.

Krome und Jasmund selbst haben auf Hrifla reiten gelernt. Die beim Kauf vor fünf Jahren achtjährige Stute, war so ausgebufft, dass die Beiden eigentlich nur tun mussten, was sie verlangte.

"Die Zucht war damals erst der zweite Schritt", erinnert sich Krome. Das Paar kaufte zwei Stuten, die eigentlich beide tragend sein sollten. Nur eine war's. Kurze Zeit später gab es das erste Fohlen.

Jedes Tier hat seine Eigenarten, haben Krome und Jasmund festgestellt. Eines würde 'sich glatt als Zirkuspferd eignen, ein anderes hat eine so starke Persönlichkeit, dass es vorn Reiter klare Anweisungen verlangt.

Die Leopoldshöher haben erlebt, wie ihnen die Muttertiere ihre Fohlen kurz nach der Geburt zuführten. "Wie zur Begrüßung." Und wenn das Ehepaar an den Weidezaun tritt und die Pferde ruft, dann bekommt es garantiert ein Wiehern als Antwort zurück.